"Italien. 106g."
Sagt mein Chef. Und sieht mich dabei an, als erwarte er darauf eine Antwort.

Ich: "Bitte?"

Er: "Was macht das jetzt?"

Ich kann Einmaleins und Zweimalzwei, ich kann mit Buchstaben rechnen, nach Unbekannten auflösen und Kurven diskutieren, aber "Italien - 106g" kann ich nicht.

N a t ü r l i c h ging es aber gar nicht wirklich um höhere Mathematik, sondern mal wieder um das leidige Thema Porto.

Ich habe meinem Chef dann mal ganz alleine in der Portoübersicht der Post die korrekte Frankierung ermitteln lassen wollen, weil ich mir dachte, er lernt es ja sonst auch nie.

Fataler Fehler, denn ich vergaß: Mein Chef ist doof!

Schaut also zunächst zielsicher in die Deutschland-Tabelle und freut sich dann, dass das ja genauso viel kostet wie in Deutschland. Bis ich dann sage: "Neee, das kann aber nicht sein. Auf der zweiten Seite stehen die internationalen Tarife."

Uiuiuiui. Dann ging's aber los:
"Ja, und wieviel kostet das jetzt?"

Wohlgemerkt, das ist eine einfache Matrix, also in der linken Spalte nach dem richtigen Gewicht suchen und dann in der Zeile bei "Europa" (denn da liegt ja Italien) den Preis ablesen.

Mein Chef aber fuhr wild mit dem Finger auf dem Zettel rum (man sieht ja nicht mit den Augen sondern mit dem Finger) und faselte aber immer nur was von: "Ja, und wo steht das jetzt?"

Wir haben dann gemeinsam gesucht und den Preis gefunden: € 4,50

Kommentar: "Junge, Junge. Die Italiener treiben uns noch in den Ruin."

Genau. Und Du mich in den Wahnsinn.

Chef an der Kaffeemaschine, nachdem der letzte Tropfen aus der Milchpackung geflossen ist, singt:

"No milk today..."


Heul. Im Kühlschrank ist noch eine Palette...

Es ist Freitag und mein Chef ist heut sportiv. Jedenfalls trägt er silbrig-glänzende Spochtschuhe zu Jeans und orange-farbenem T-Shirt.

Somit begann mein Tag mit einem sportiven "Buongiorno" und der beliebten Floskel "Wo haben wir denn... (die Schulungskisten)?".

Zum Glück ist heut Freitag und die Sonne scheint.

Bitte lass es vorbeigehen. Schnell.